Inhalt

Ein Tonstudio. Zwei Notenständer. Zwei Mikrofone. Zwei Männer. Der eine um die 40, der andere Ende 60. Der jüngere fragt, neugierig und interessiert. „Wann hast du deine Neigung entdeckt?“ „Bist du deinen Fantasien einmal nachgegangen? „Hast du mal versucht das zu realisieren?“ „Wie hat deine Frau reagiert?“ Der ältere antwortet: Direkt. Offen. Schonungslos mit sich selbst. Er ist pädophil. Fühlt sich sexuell zu jungen Mädchen hingezogen, seit er selbst ein Teenager war. Jahrelang hat er dagegen angekämpft, hat lange gehofft, dass das wieder weg geht. Aber es ging nicht weg. Auch nicht vom Alkohol. Der Mann hat Schuld auf sich geladen. Er hat seine eigene Tochter sexuell missbraucht. Und muss damit leben. Er hat eine Therapie gemacht und dadurch gelernt seine sexuelle Neigung zu akzeptieren, sie zu kontrollieren. Er hat andere Männer getroffen, denen es genauso wie ihm geht. Und er hat gelernt, dass seine sexuelle Präferenz nicht geheilt werden kann, dass er aber Verantwortung für sein sexuelles Verhalten übernehmen kann. Er kämpft, will ein guter Mensch sein. Doch er muss damit leben, was er seiner eigenen Tochter angetan hat. Er stellt sich dieser Auseinandersetzung, akzeptiert, dass seine Tochter ihn nicht sehen will und steht zu seiner Schuld.

Cast

Godehard Giese
Hendrik Arnst

Stab

Regie, Produzent: Peter Jeschke
Buch: Jens Wagner, Peter Jeschke
Kamera: Jakob Seemann
Schnitt: David Hartmann
Musik: Massimo Nicoletti
Ton: Dominik Avenwedde
Darsteller: Hendrik Arnst, Godehard Giese
Produktion: Schatzfilm

Jens Wagner

Jens Wagner absolvierte nach seinem Studium der Kommunikationswissenschaft und Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin ein Volontariat in der Pressestelle der Ullstein Buchverlage. In der Sektion Generation der Internationalen Filmfestspiele Berlin war er insbesondere für den Bereich Kurzfilm verantwortlich. Danach realisierte er als Autor und Redakteur Film- und Fernsehbeiträge, Imagefilme und Videos. Seit einigen Jahren leitet Jens Wagner die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für das bundesweite Präventionsnetzwerk „Kein Täter werden“ an der Berliner Charité und realisierte in dem Zusammenhang unter anderem den Werbespot „Kein Täter werden“, der seitdem von zahlreichen Fernsehsendern und Kinos gespielt wird sowie mit Peter Jeschke den Kurzfilm „Stigma“.

Peter Jeschke

Peter Jeschke entdeckte früh seine Liebe zu Wort und Bild, schrieb für Schülerzeitungen, betreute Dunkelkammern und stellte seine Fotografien aus. Der Weg zum bewegten Bild war da ganz natürlich. In seiner Ausbildungszeit ging er diesen Weg noch einmal, studierte Germanistik und Philosophie, arbeitete als Kameraassistent, Kameramann und Fotograf um dann an der HFF Potsdam Regie zu studieren. Seit 2012 arbeitet er als freiberuflicher Regisseur. Für die Recherche seines Langfilmdebüts nahm er Kontakt zum Projekt „Kein Täter werden“ auf und führte zusammen mit Jens Wagner das Interview, das als Vorlage für den Film STIGMA diente.